Hach, genau so wie im Buch bebildert ist unser Urlaub immer: Es beginnt mit dem vollgestopften Auto, das mühsam und unter viel Herumgeschrei aus- und wieder eingeräumt wird bis alles an seinem Platz ist (inklusive Tetris-Melodie im Ohr), die lange Fahrt quer durch die Lande, alles tut einer weh vom Sitzen, dann verpasst man auch noch die Fähre und endlich am Campingplatz angelangt, ist nur mehr der beschissenste Platz ohne Schatten übrig. Bei Wind, und der geht am Meer eigentlich immer, klatschen die überreifen Feigen nur so aufs Zelt als wären es Steine. Der Morgen beginnt verschwitzt bei 50° Innentemperatur und dann bleibt eigentlich nur mehr die Flucht ins Meer, Frühstück, sandspielen, lesen, entspannen.
Die einen lieben Campen, die anderen hassen es. Es gibt nichts dazwischen, oder zumindest nicht in meiner Welt, und da wir definitiv zur ersten Sorte gehören, ist dieses lustige Büchlein die perfekte Einstimmung für den kommenden Urlaub im Zelt. In Italien, in Kroatien, wo auch immer, nur weit weg direkt am Meer zwischen Seeigeln, Muscheln und Steinen, an denen man sich die Zehen stößt. Wie schön. Und so arrangiert man sich mit nervigen Nachbar_innen, Insekten und Gemeinschaftsklos, findet kreative Lösungen und bricht mit alten Gewohnheiten, weil alles besser und schöner ist als in der Pension oder im sauteuren Hotel, das wir uns eh nicht leisten können.
100 Gründe für oder gegen den Urlaub im Zelt sind 100 Gründe für Abenteuer, Entdeckungen, DIY, rund um die Uhr draußen sein und Kreativität. Wenn man dann auch noch nette Leute kennenlernt und die Haustiere zuhause überlebt haben, ist die Vorfreude auf den nächsten Sommerurlaub im Zelt prädestiniert. Zumindest ist das bei uns immer so.
Kinder finden in der Regel Zelten aufregend, egal wie alt und bei welchem Wetter. Unseres kann sich zwar nicht fürs Buch begeistern, ist auch eher für ab 6 aufwärts gedacht. Dafür liebt es Campen genauso wie wir.
Saskia Hula, Felicitas Horstschäfer: “100 Gründe für Urlaub im Zelt” (Klett Kinderbuch)
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