In einem bereits auf buuu.ch besprochenen Kinderbuch hat Tobias Krejtschi philosophische Fragen zum Thema Würde illustriert. In vorliegendem Werk hier geht es um etwas nicht minder schwer Fassbares. Nikola Hupperts erzählt aus Kinderperspektive eine Geschichte über das Leben mit einer schwer depressiven Mutter. Die Bilder sind ziemlich trist und düster und spiegeln die Stimmung in der Familie wieder. Die Mutter wird als Fee dargestellt, ihre Flügel machen für Leser_innen die unsichtbare Krankheit sichtbar. Der Vater ist hilflos und verzweifelt und Fridi übernimmt zu viel Verantwortung und Tätigkeiten, für die ein Kind eigentlich nicht zuständig ist.
„Fridi, deine Mutter ist verrückt“ sagen andere. Fridi findet zwar einiges zuhause seltsam, aber verrückt eigentlich nicht. Zumindest bis zum dem Zeitpunkt, an dem sich die Situation verschlimmert und die Mutter es nicht mehr schafft, sich morgens anzukleiden. Doch es gibt Hoffnung, Fridis Mutter bekommt professionelle Hilfe und irgendwann ist die Familie vielleicht wieder so glücklich wie auf dem Foto, das auf der Kommode steht.
Ein trauriges und zugleich tröstliches und vor allem ein sensibles Kinderbuch um mit (betroffenen) Kindern ins Gespräch über (elterliche) Depressionen zu kommen und die unsichtbare Krankheit greifbar zu machen.
Nikola Huppertz, Tobias Krejtschi: Meine Mutter, die Fee
36 Seiten, 15 Euro, ab 6 Jahren
Tulipan 2018