Das Bilderbuch widmet sich einem eher schwierigen Thema. Es geht um Einsamkeit, um Traurigkeit und Depression. Der Bär stapft durch den Wald. Er möchte nur noch weinen. Eindringlich beschreibt er die Gefühle, die er empfindet, passend düster sind die Illustrationen dazu gehalten. Regen, Stille, tintenschwarze Wolken, Donnerkrawall, Schwere, das Gefühl ganz alleine auf der Welt zu sein.
„Wie ein Stück Watte, das ins Wasser gefallen ist, so voll ist mein Kopf vor lauter Kummer.“
Solche Tage gibt es und sie fühlen sich nicht gut an. Aber genau so, wie sich die dunklen Wolken am Himmel wieder auflösen, so zerstreuen sich mit der Zeit auch die Wolken im Gemüt. Der Himmel wird heller, genau wie die abgebildeten Szenen. Mit Hilfe des kleinen Froschs entdeckt der Bär sogar einen Regenbogen.
„Solche Tage mag es geben, aber gleich nebenan wartet auch ein kleiner Regenbogen.“
Das wichtige und mutmachende Buch (es ist übrigens zuerst in Korea erschienen) schafft einfühlsam Bewusstsein für den Umgang mit unangenehmen und schweren Gefühlen und zeigt, dass man, auch wenn es sich so anfühlt, erstens damit nicht alleine und zweitens schon gar nicht alleine auf der Welt ist. Lobenswert sind die Hinweise im Anhang die zu einer weiteren Auseinandersetzung anregen. Sie beinhalten mögliche Fragestellungen im Gespräch mit Kindern und schlagen Aufgaben zur spielerischen Bearbeitung des Themas vor.
Kim Young-ah, Ji-soo Shin: Auch solche Tage gibt es (Aracari 2018)