Der Krieg verändert alles

Der Krieg verändert alles für die Hasenkinder Floris und Maja. Dort, wo sie einst spielten, säumt ein Stacheldraht die Landschaft.

Zwei kleine Hasenfreund:innen leben auf beiden Seiten eines Baches. Wer auf welcher Seite wohnt, hat für sie keine Bedeutung. Mal sie hier, mal spielen sie dort. Eines Tages liest Floris Vater schlechte Nachrichten: “Bald kommt der Krieg!”. Er muss in den Krieg ziehen. Der Bach, in dem Floris und Maja einst spielten, wird zur Grenze – getrennt von Stacheldraht. Floris, der nicht verstehen kann, warum er nicht mehr zu Maja kann, hört von seiner Mutter: “Wir dürfen nicht mehr von Maja sprechen […] Weil der Krieg es verboten hat…”. Für den kleinen Hasen scheint der schrecklich laute Krieg ewig zu dauern, der Krieg der alles kaputt schlägt.

Das Cover des Buches Floris & Maja. Zwei Hasenkinder stehen im Schnee und geben sich ein Nasenbussi.
Das Cover des Buches Floris & Maja.

Der Krieg ist zu Ende, der Stacheldraht bleibt

Eines Tages kehrt der Hasenvater zu Floris zurück und verkündet: “Der Krieg ist zu Ende.” Doch als Floris aus dem Fenster schaut, sieht es für ihn immer noch nach Krieg aus. Der Stacheldraht ist geblieben. Der Vater sagt ihm, man müsse vorsichtig sein, um den Krieg nicht wecken. Doch Maja findet ein Loch im Stacheldraht und die zwei Hasenkinder sind wieder vereint.

Der Blick aus dem Fenster

Während einige Kinderbücher über Krieg stärker auf das Thema Flucht und Kinderrechte fokussieren, konzentriert sich Floris und Maja von Elzbieta darauf, wie sich ein Krieg für Kinder anfühlt, die nicht mit ihren fliehen können. Das Buch vermittelt die Stille von Floris Traurigkeit, die vom lauten Getöse des Krieges überlagert wird. Es ist wirklich ein bedrückendes, aber wichtiges Buch. Die Illustrationen sind ziemlich stark: Krieg bringt Leid, Verwundung und Tod. Das zeigen die Bilder auch. So kehrt etwa der Vater zwar mit Orden, aber nur mit einem Bein, aus dem Krieg zurück.

Ein Buch, das Begleitung braucht

Empfohlen ist Floris und Maja für Kinder ab 5 Jahren. Es bedarf jedenfalls Begleitung und Zeit. Denn dort, wo Text endet, setzen die Illustrationen fort. Es ist kein Buch, bei dem die Verantwortung an die Autorin abgeben können. Gleichzeitig soll das auch kein Plädoyer dafür sein, das Buch mit älteren Kindern zu lesen. Denn der Krieg in der Ukraine verdeutlicht, dass Krieg und Friedenspädagogik kein Thema für den Geschichtsunterricht sind. Frieden kommt nicht von alleine. Der Krieg verändert alles. Denn wie die Gegenwart zeigt, hat Floris Vater recht: “Den Krieg kann man nicht töten […] Er schläft nur hin und wieder ein.”

Das Foto zeigt eine Illustration des Buches zum Thema Krieg: ein Feldherr auf einem Pferd, der über Hasenleichen reitet.
Der Krieg bringt Leid, Verwundung und Tod.

Das Büchlein kostet ca. 13 Euro und ist im Moritz Verlag neuaufgelegt worden.

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