Dass Gerda Raidt supergute Kindersachbücher zu hochinteressanten Themen schreiben und gleichzeitig illustrieren kann, ist nichts neues: Uns hat bereits ihr 2018 erschienenes Werk rund um das Thema Generationen ziemlich begeistert. Ihr neuestes Buch widmet einer, gerade auch bei Kindern, brandaktuellen Problematik: dem Müll.
Müll ist lästig. Man will ihn schnell loswerden und dann nichts mehr damit zu tun haben.
So einfach ist es aber nunmal nicht. Fakt ist: Wir versinken bald alle im Müll. Wie es soweit kommen konnte und was man dagegen tun kann, beleuchtet Raidt von unterschiedlichen Seiten. Sie bringt vielfältige Perspektiven und interessante, spannende und durchaus auch skurrile Aspekte ein. Neben einem historischen Abriss geht es in diesem Buch unter anderem um Klassikerthemen wie Mülltrennung und (die begrenzte Möglichkeit von) Recycling, um Gift- und Atommüll, um den Müll, den wir in Europa verursachen und der am anderen Ende der Welt vor sich hin rottet, um Müll im Weltraum, am Meeresgrund und am höchsten Berg der Welt und um die Rolle, die Werbung bei der Vermüllung des Planeten spielt. Auch Themen wie unnötiger Verpackungsmüll, geplante Obsoleszenz, Dumpster Diving und aktuelle Trends zu Zero Waste und Minimalismus werden sowohl beschrieben auch bildlich auf den Punkt gebracht.
Dieses erstaunlich umfassende Büchlein ist garantiert kein Schrott (literally, der Verlag hat sich auch bei der Herstellung sehr um Nachhaltigkeit bemüht): Viele ansprechende Illustrationen und dazwischen genau richtig lange und informative Texthäppchen. Absolute Empfehlung, nicht zuletzt auch wegen der durchgängig klischeefreien und vielfältigen Darstellung der abgebildeten Personen.
Gerda Raidt: Müll. Alles über die lästigste Sache der Welt
69 Seiten, ab 7 Jahren, 15 Euro
Beltz&Gelberg 2019
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