Wer sich dafür interessiert, woher wir Menschen kommen und wohin wir vielleicht gehen, findet in diesem Sachbuch Antworten auf Fragen aber auch zahlreiche Denkanstöße. Es erklärt, wie ein Stammbaum entsteht, erzählt wie das mit der Verwandtschaft eigentlich genau funktioniert und gibt eine kleine Einführung in die Ahnenforschung. Auch vom Erben handelt es. Vieles wird vererbt: Körpermerkmale, Häuser, Schmuck, aber auch Sprache, Handwerk und Wissen werden von Generation zu Generation weitergegeben.
Von unseren Vorfahr_innen haben wir allerhand gute Sachen übernommen (zum Beispiel die Errungenschaften der Frauenbewegung und die Abschaffung der Sklaverei), aber sie haben uns auch nicht so Schönes hinterlassen (zum Beispiel den Klimawandel) .
Am Ende des Buches steht die Frage, was Kinder tun können und wollen um die Welt für ihre nachfolgenden Generationen lebenswert zu gestalten. „Meine ganze Familie“ ist ein informatives, interessantes Sachbuch, das zum Nachdenken anregt.
Positiv ist mir unter anderem aufgefallen, dass das Mädchen, dessen Ahnentafel exemplarisch abgebildet ist, sowohl (vermutlich) mitteleuropäischer als auch (vermutlich) asiatischer und afrikanischer Abstammung ist. Gefehlt hat mir ein bisschen die Anmerkung, dass zwar jeder Mensch genetisch immer von zwei Personen abstammt, diese praktisch aber (aus unterschiedlichen Gründen) oft nicht rekonstruiert werden können. Nicht jeder Stammbaum kann so vollständig dargestellt werden wie der im Buch, aber das ist auch nicht weiter schlimm. Genetik ist zwar spannend aber längst nicht alles.
Gerda Raidt: Meine ganze Familie: Was den Urmenschen und mich verbindet. Alles Wichtige über Generationen (Beltz&Gelberg)
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