Ola Woldanska-Płocińska hat ein Kinderbuch auf den Markt geschmissen, dass es dringend braucht. Ich suche seit Jahren zu einer guten Lektüre zum Thema Tierrechte bzw. Veganismus, bin bislang aber nicht fündig geworden.
Das Buch beginnt mit einer kurzen historischen Abhandlung über die Beziehung von Mensch und Tier und erzählt, wie sich das Zusammenleben über die Jahrhunderte verändert hat. Der größte Teil des Buches widmet sich allerdings der aktuellen Situation von unterschiedlichen Tierarten: Haustieren, die unter Feuerwerkslärm leiden, Affen, die im Zirkus gequält und Schweine, die auf kleinstem Raum zusammengepfercht gemästet werden. Doch es geht nicht nur um Leid und Gemeinheiten, sondern auch um Kurioses (die Orakel-Krake Paul, die die Ergebnisse von Fußballspielen vorhersagen konnte) oder Wissenswertes (was Veganer_innen essen, ziemlich viel nämlich).
Das Werk bietet somit zahlreiche Gesprächsanlässe rund um den widersprüchlich Umgang von Menschen mit Tieren. Woldanska-Płocińska bezieht klar Stellung und plädiert für mehr Empathie und einer bewussteren Auseinandersetzung damit.
Was den Aufbau des Buches betrifft fehlt mir ein roter Faden und wenn ich eine Zielgruppe dafür festlegen müsste, würde ich sagen, es sind Kinder, für die diese Thematik bislang noch kaum eine Rolle gespielt habt. Meinem 9-jährigen Kind, dem Tierschutz seit jeher ein Anliegen ist und das von Geburt an vegetarisch lebt, hätte ich definitiv schon ausführlichere und komplexere Infos zugetraut. Ich möchte übrigens nicht vorenthalten, was es über das Buch gesagt hat: „Ich finde es sehr gut, aber bei den Zeichnungen hätte sie sich mehr Mühe geben können.“ Gerade der Meinung zu den Illustrationen kann ich mich nicht anschließen, ich finde die nämlich eigentlich sogar ziemlich cool!?
Ola Woldańska-Płocińska: Tiere haben Rechte. Wir fordern Respekt!
Aus dem Polnischen von Marlena Breuer
88 Seiten, 17 Euro, ab 8 Jahren
Beltz&Gelberg 2020
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