Die wilde Kindheit der Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian

Diese Rezension ist Teil der Reihe Inspirierende Frauen. In „Sibylla und der Tulpenraub“ geht es um die wilde Kindheit der Naturforscherin und Maria Sibylla Merian im 17. Jahrhundert.

Sibylla liebt alles was krabbelt, wuselt, wuchert und schwirrt, egal ob haarig, schleimig oder giftig. Sie beobachtet, sammelt und malt sämtliche Exponate der Natur. Die Nachbarskinder finden das nicht so gut und bezichtigen sie aufgrund ihrer ungewöhnlichen Interessen als Hexe. Sibylla lässt sich nicht beirren, viel zu spannend findet sie zum Beispiel die Metamorphose vom Ei bis zum Schmetterling. Sie forscht im Geheimen weiter.

Eines Tages stiehlt Sibylla Tulpen aus dem Garten eines Grafen, weil sie sie unbedingt malen will und weiß, dass sie sonst nie eine Chance hätte, ihnen nahe zu kommen. Für diese Tat will der Graf sie einsperren lassen, doch dann erblickt er ihre prächtigen Malereien. Er erlässt die Strafe unter der Bedingung, dass er seine Blumen jederzeit darf. Sibylla forscht und malt ihr ganzes lang weiter. Mehrere Käfer, Pflanzen und Schmetterlinge tragen bis heute ihren Namen.

Schön ist die grafische Gestaltung des Bilderbuchs. In die bunten Collagen sind immer wieder Elemente aus Merians Werken eingearbeitet. Wir kannten ihre Arbeiten bislang nicht und haben uns die Lektüre als Anlass genommen, danach zu googeln. Ganz schön beeindruckend, was die diese vor 300 Jahren unbeirrt zu Papier gebracht hat.

Benita Roth: Sibylla und der Tulpenraub. Die wilde Kindheit von Maria Sibylla Merian (Seemann Henschel)

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