Babybücher. Kann man dazu so viel sagen? Naja, ein bisschen zumindest: Auch Pappbilderbücher für die Allerjüngsten transportieren oft Stereotype. Wenn sie von ganz unverfänglichen Themen handeln, sind die Illustrationen manchmal viel zu kitschig. Deswegen will ich hier das eine oder andere in unserem Haushalt von allen Personen gern gelesene bzw. angeschaute Babybuch vorstellen.
Unser allerliebstes Fühlbilderbuch ist immer noch „Fang mich Nori, wenn du kannst“ von dem japanischen Illustrator Yusuke Yunektso. Leider ist es mittlerweile nicht mehr erhältlich. Vom selben Künstler gibt es aber, wenn schon keine Fühl-, dann An- und Durchgreifbilderbücher.
Yunektsos klarer Illustrationsstil hebt sich von der Masse ab. Ein bisschen erinnert er an den von Miffy-Erfinder Dick Bruna: Reduzierte Farben, simple Motive, dicke Linien. In seinen Werken hat sich Yunektso unter anderem geometrischen Formen angenommen. Er lässt sie dort entdecken, wo man sie nicht vermuten würde. Die dreieckigen Cut-Out-Elemente der einzelnen Seiten laden zum Be-Greifen des Pappbilderbuchs ein. So bekommt die simple ausgestanzte Form nach dem Umblättern mehrere Zwecke zugewiesen. Ein Dreieck kann zum Beispiel ein Gänseschnabel oder ein Stück Käse sein. Und ein Regenschirm oder eine Karotte.
Ich finde, dass Babies noch ganz wenig über Geometrie wissen dürfen, aber viele Bücher mit schönen Bildern sollen sie anschauen können! Jeden Tag. Circa 100 Mal! Literally.
Yusuke Yonezu: Überall Dreiecke (MinEdition)