Der Kakapo ist kautziges Tier. Ein nachtaktiver Eulenpapgei, leuchtend grün und flugunfähig. Und darüber hinaus vom Aussterben bedroht. Durch die Flugunfähigkeit kann der Kakapo vor vielen Feinden, die in seinem natürlichen Lebensraum in Neuseeland eingeschleppt wurden, nicht fliehen oder die Brut in Sicherheit bringen. Seit einigen Jahren gibt es aus diesem Grund aufwendige Maßnahmen, um ein langsames stetiges Wachstum der Population zu sichern.
Das Buch “Ach hätte ich bloß einnen Kakapo” von Elena Prochnow ist dem sehnlichen Wunsch nach einem Haustier gewidmet und warum dieser nicht erfüllt werden kann – die Tierhaarallergie der Mutter, die Unmöglichkeit mit Fischen zu kuscheln, Wellensittiche die tun was sie wollen… Szenen und Probleme die vermutlich für viele bekannt klingen. Denn der Wunsch nach einem Haustier ist vermutlich jedem – ob Kind oder Erwachsener – bekannt.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive einer*s namenloser*n Protagonist*in. Auch die Kleidung und der Haarschnitt lässt auf kein Gender schließen.
Eines Tages hört der*die Protagonist*in vom Kakapo. Dieses wundersame Tier, das bereits viele praktische Eigenheiten als Haustier mit sich bringt und auch für den Rest ließe sich eine Lösung finden, um ihn zum perfekten Haustier zu machen. Sein Geschäft könnte das Tier im Katzenklo erledigen, das leicht zu säubern wäre, zu essen gäbe es die Topfpflanzen und in der Wohnung würde er sich leise auf den Beinen bewegen und nicht wild umher fliegen.
Visuell wird das Buch dem eigenartigen Tier mehr als gerecht. Die Farben sind knallig, die Farbpalette reduziert. Hinzu kommen Zeichnungen aus ungewöhnlichen Blickwinkeln. Stilistisch bewegen sich die Illustrationen zwischen realistisch reduziert und surreal.
Das Buch bietet sich als Ausgangspunkt an, um mehr über Artenschutz herauszufinden, oder sich auf kindgerechte Weise dem Thema Artensterben und bedrohte Tierarten zu nähern.
Ebenso aber auch einfach als heitere Lektüre, um weitere skurrile Tierarten zu suchen, oder Trost beim unerfüllten Haustierwunsch
Elena Prochnow. Ach, hätte ich bloß einen Kakapo. Edition Pastorplatz (2022), 15,40 Euro