Marwan geht

Ein weiteres Kinderbuch über Flucht. Dieses hier konzentriert sich auf die Reise an sich, das Weggehen, das wochenlange Marschieren, das Zurücklassen des Vertrauten. Die geliebte Mutter, das Haus, die Katze, der Garten. Dinge, die früher Trost und bedeuteten. Alles bleibt zurück und tausende Füsse machen sich mit Marwan gemeinsam auf den Weg quer durch die Wüste.

Wohin es geht bleibt offen. Was sie dort erwartet, ist unklar und auch nicht Thema des Buches.
Was zählt, ist die Hoffnung. Auf Frieden, ein Leben in Glückseligkeit, Freude und Sonne, intakte Häuser und auf eine Rückkehr ins eigene Zuhause, an den Ort, an dem man geboren wurde.
Was bleibt, ist die Erinnerung an alles, was einen einst glücklich gemacht hat und Teil des Lebens war.

Das Buch, ganz in gedeckten Farben gehalten, ist voller Traurigkeit. Ich habe keine eindeutige Altersangabe gefunden, vielleicht auch deswegen, weil es einfach ein Bilderbuch für alle ist. Egal ob Projektunterricht, Workshop oder zuhause beim Vorlesen: Wer nicht aus seinem Zuhause fliehen musste, kann zwar nie verstehen, wie es betroffenen Menschen wirklich geht, aber mit Hilfe eines der vielen kindgerechten Bücher zum Thema nehmen die Narrative von Geflüchteten, die auch über diese Art von erzählt werden, einen dauerhaften Platz in unserem Herzen ein. Und hilft so hoffentlich dabei Solidarität und Empathie zu empfinden und sich dafür einzusetzen, dass geöffnet und Menschen vor dem Ertrinken gerettet werden.

Patricia de Arias, Laura Borràs: Marwans Weg (minedition)

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