Wer kann denn da nicht schlafen?

Cover – gehalten vom Kind

Das Häschen übernachet das erste Mal beim Wusel und seiner Familie – die Vorfreude ist groß, die Aufregungen auf allen Seiten noch mehr. Ankommen, Auspacken, Spielen, Essen und Aufräumen, dann noch kurz Sandmännchen in der Glotze anschauen und Zähne putzen. Irgendwann ist dann doch Schlafenszeit und der Gesichtsausdruck vom Häschen wird immer skeptischer, fragender und am Ende weint es sehr, denn das Fremdübernachten ist dann doch nicht so einfach wie gedacht.

Die unten angesprochene Waffen-Seite

Anfangs tröstet noch die Wusel-Mama, dann geht es wieder ein bisschen, aber dann – Spoiler Spoiler – gar nicht mehr. Die Häschen-Mama wird angerufen, es gibt für alle warmen Kakao und das mitten in der Nacht und als dann endlich das Häschen wieder bei seiner Mama ist, ist alles gut.

Die Zeichnungen sind anders und wenig niedlich, was dem ganzen Werk Ecken und Kanten gibt, und erfrischend aus dem große Augen, süsser Blick-Einheitsbrei raussticht. Die Mimik, Gestik und Körpersprache der Figuren ist großartig auf den Punkt gezeichnet und sorgt beim 2,5jährigen Kind für viel Empathie, denn das traurige Häschen will beruhigt und getröstet und gehalten werden.

Das Hasi mag nicht mehr

Einige Zeichnungen sorgen nicht nur beim Kind, sondern auch bei mir für einige Irritation, das ist jetzt nicht unbedingt negativ gemeint, es fällt halt einfach auf. Dass Häschen und Wusel mit Waffen wie Schwert und Pistole spielen, stört mich noch nicht so unbedingt, könnte aber für manch Erwachsenen problematisch sein. Als das kleine Wusel Mama und Papa holen geht, sind diese im Bett – irgendwie aufeinander – und wie das Wusel bemerkt:

Die Großen schlafen auch nicht! Dabei ist es mitten in der Nacht!

Das ist schon witzig, denn auch, wenn es nur angedeutet ist (oder interpretiert meine Phantasie hier too much??) , find ich es gut, dass sowas wie elterlicher Spaß im Schlafzimmer thematisiert wird.

Warum schlafen die Großen nicht?!

Bisl unnötig ist die klassische – GÄHN – Rollenaufteilung. Die Mama bringt und holt ab, die Mama kommt Trösten und Vorlesen, der Papa greift dann zum Telefonhörer für den Anruf bei der Hasen-Mama. Aber gut, dafür sind Häschen und Wusel geschlechtlich nicht zugeordnet…

Das Kind mag das Buch, es hat es schon ins eigene Buchregel gestellt und gesagt: Meins!

Stina Wirsén: Wer kann denn da nicht schlafen? ( Kinderbuch)

One thought on “Wer kann denn da nicht schlafen?

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