Krankenhaus!

Unser Thema, damit kennen wir uns aus! -Kinderbücher oder solche mit Verletzungen haben wir viele, von Conny über Peppa bis hin zum kleinen Wusel. Alle sind mal krank, tun sich weh und müssen ins Krankenhaus. Wir auch – in den letzten 12 Monaten kommen wir auf ca. 12 kürzere und längere Aufenthalte inklusive Operationen, Untersuchungen, Ultraschalls, Infusionen und Co. Kurz: Das Kind und wir wissen nicht nur theoretisch dank der vielen Bücher Bescheid, wir verfügen auch über ganz praktischem Wissen zu so gut wie jedem Thema rund ums Krankenhaus. Sehr routiniert nahm daher R. (bald 4 Jahre alt) das neue Buch zur Hand und kommentierte: “Warum ist da nur die Mama?”, “Wo sind hier die Eltern?”, “Wo ist der Ultraschall?”, “Warum ist hier keine Zeichnung vom Venflon stechen?”, “Das Kind im Bett hat gar kein Tablet!”, “Im echten gibt es keinen Spielplatz!” oder auch “Warum wird das Kind nicht von den Erwachsenen festgehalten, wenn es untersucht wird?”.

Die ausklappbaren Spielelemente gefallen ihr sehr gut, vor allem das Krankenhausbett zum Rauf- und Runterfahren ist zu 100% dran an der Wirklichkeit – und eins der wenigen Dinge, die im cool sind. Auch die der Menschen, die in einem Spital arbeiten, ist gut getroffen. Die Seite über den Operationssaal bildet sehr detailgetreu ab, welche Personen an einer OP beteiligt sind, und das Szenario dient uns aktuell (wieder) zum intensiven Nachbesprechen des Erlebten. Denn was genau während der Vollnarkose passiert, ist für Kinder sehr abstrakt und daher schwer verständlich.

Den Text finde ich zum Teil etwas starr, theoretisch und wenig kindgerecht, doch da wir das Buch ohnehin gemeinsam betrachten und lesen, ergänzen wir an einigen Stellen Details oder erklären, wie es bei meiner Tochter genau abgelaufen ist und welche Rolle uns bekannte Ärzt_innen, Pfleger_innen und andere Menschen dort für uns hatten. Massiv stört mich sprachlich, dass durchgängig das generische Maskulinum verwendet wird, was gar nicht zur restlichen, sehr bemühten diversen Aufmachung des Buches passt.

Trotzdem empfehlen wir das Buch uneingeschränkt für alle, die ins müssen oder waren, egal ob als Mitbringsel, zur Vor- oder Nachbereitung. Jedenfalls ein wichtiger Beitrag zum Besprechen des oft als traumatisch Erlebten in der Institution Krankenhauses.

Sophie Prénat & Caroline Attia: Krankenhaus (Gerstenberg), 14€

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