Gut. Mit dieser Rezension sind wir zu spät dran. Mein großer Frühlings-Vorlese-Spaß von Uli Leistenschneider ist ein netter Begleiter durch den Frühling. Die Illustrationen von Lena Heger sind bunt und fröhlich. Eine Empfehlung für Frühling 2023.
Nia, der Lenz ist da!
Der Frühlings-Vorlese-Kalender begleitet Yara, Nia, Linus, Oskar, Ben, Karla und Pia durch den Lenz. Die Kinder wohnen zusammen in der Rosenthal-Siedlung. In 15 Geschichten erleben sie Abenteuer rund um Nourouz, Ostern und Muttertag. Bei den Großen gibts erste ‘Frühlingsgefühle’. Die Kleinen entdecken die Natur.

Nachhaltigkeit
Stark präsent ist das Thema Nachhaltigkeit. Die Kinder feiern am 30. April das Umweltgeister-Fest. Sie nutzen den Osterspaziergang um das Müllproblem am See zu lösen. Es gibt einen Unverpacktladen. Auch Carsharing kommt vor. Denn Tante Anna hat kein Auto und spart so viel Geld. Außerdem liebt sie Radfahren.
Welche Lebensrealitäten werden gezeigt?
Es ist wirklich fein, dass im Buch Nouruz vorkommt. Auch, dass es eine Mama modische Hijabs trägt. Und dass auch Kinder of Color Teil der Rosenthal-Gang sind. Oskar und Linus leben in einer Patchwork-Familie. Karla und Ben wohnen alleine mit ihrer Mama. Leider fehlt der 1. Mai als Tag der Arbeit. Wahrscheinlich kein Zufall. Denn Klassenverhältnisse spielen keine Rolle. In ihrer Klassenherkunft sind die Kinder eher homogen. Dass keine queere Familie vorkommt (oder sie mir nicht aufgefallen ist), ist auch irgendwie eine verpasste Chance.
Die Länge der Geschichten ist ideal für ältere Kindergartenkinder. Ich mag Vorlesekalender, weil sie für mich auch wie ein Reminder funktionieren. Wir haben die Geschichten nach dem Abendessen gelesen. Mal vor den eigentlichen Festen, machmal danach.

Nicht nur Vorlese-, sondern auch Ideenbuch
Nach jeder Vorlesegeschichten gibt es Tipps. Sie greifen meist etwas aus der Geschichte auf. Etwa Bastelideen zum Muttertag. Ich persönlich bin kein Muttertags-Fan. Lieber als einen bemalten Blumentopf würde ich mir den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuungsplätze wünschen. Oder Lohntransparenz in Betrieben. Aber das kann das Buch nicht leisten. Dafür gibt’s ein Rezept für ein süßes, veganes Osterlamm. Auch Müllvermeidung-Tipps sind dabei. Einiges geht in Richtung Upcycling. Etwa das Insektenhaus aus alten Dosen. Darin sollen Insekten überwintern können. Besonders schön ist auch das Sensorik-Memory.
Empfohlen ist das Buch für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren. Es kostet ca. 16 Euro und ist bei Carlsen erschienen.