Die Populi sind ein wagemutiges Völkchen, nicht sehr vorsichtig und für jedes Abenteuer bereit. Doch plötzlich kommen die Peregrini, sie sind fremd, und Fir ist die Angst, die wie verrückt pfeift und warnt und glaubt, dass die Peregrini nur Schlechtes bringen. Unglück, Verderben, Umvolkung, der große Austausch, wir kennen das.
Ein Bilderbuch zum Niederknien, schön und verzweifelt gleichermassen. Bunt und verrückt mit kuscheligen, herzigen Wesen, kleine liebe Fellknödel die Einen, farbenprächtige, süsse Flauschbärchen mit großen Augen die Anderen. Weniger süss ist das Thema: Die Angst – Fir, an sich eine sinnvolle Angelegenheit, denn:
Und so lernt
jedes Populi-Kind,
wann Warnungen
zu befolgen sind.
Ist’s eine
GEFAHR
oder doch nur ein Spiel?
Das kriegen die Kleinen ganz schnell ins Gefühl.
Angst, die vor Gefahr warnt und uns schützt, auf die wir hören und vertrauen können. Doch wann ist die Angst zu viel, voller Missgunst, Hass und damit irgendwie überflüssig? Mühsam lernen die Populi ihre Lektion, als die Peregrini aus Not bei ihnen laden. Fir reagiert über, dreht total durch und sieht in ihnen die größte aller Bedrohungen. Fir ist so außer sich, er glaubt die Peregrini stehlen das Essen, sie sind gemein, dumm, blöd und sollen schnell wieder verschwinden.
Doch nicht alle glauben Fir und als dann klar wird, dass er übermächtig zu werden droht und sich auf seine eigentliche Aufgabe, die Populi vor ihrem Übermut zu schützen, nicht mehr besinnen kann, greift ein beherzter Populi zu einer drastischen Massnahme.
Ein Buch für alle ab 4 Jahren, das nachdenklich stimmt und uns die knallharte Realität vor Augen führt, mit Flausch, großen Augen, liebevollen Illustrationen und kindgerechten Worten. Über die Anderen, die Neuen, Grenzen im Kopf und der alles dominierenden Angst, die Menschen daran hindert, menschlich zu sein, freundlich und offen.
Nikolaus Hoppenthaler, Angelika Bartz: Ein firchterlicher Irrtum