Die Leute vom kleinen Zuckersüß-Verlag haben einfach ein Händchen für, sich die Rechte von (zumindest von mir) heiß ersehnten Bestseller-Titel aus den USA zu sichern und sie (relativ) schnell und (zumindest nach außen hin) unkompliziert auf den deutschen Markt zu bringen.
„Körper sind toll“, im Original „Bodies are cool“ ist das erste Kinderbuch von Tyler Feder, die bereits die berührende Graphic Novel „Dancing at the Pity Party“, in der sie den Tod ihrer an Krebs verstorbenen Mutter verarbeitet, bekannt ist. Übersetzt hat es Cornelia Boese und das Kollektiv DisCheck hat das Werk nochmal diskriminierungssensibel begutachtet.
Das Buch erzählt keine Geschichte sondern ist eine Wundertüte an Körpern in allen Facetten. 16 Doppelseiten halten launige Vierzeiler (die allesamt auf „Jawoll! Körper sind toll“ enden) und wimmelige Bildszenen voller Menschen bereit, in denen jeweils unterschiedliche Körperteile, äußerliche Merkmale aber auch Alter oder Geschlecht im Mittelpunkt stehen. Es gibt nicht nur verschiedenste Frisuren, Hauttöne und Körperformen, sondern auch Narben, künstliche Darmausgänge, Muttermale, Sommersprossen, Tattoos, Kleidung und Nacktheit zu bewundern.
Repräsentiert werden all jene komplett normalen Körper, die nicht nicht nur in Kinderbüchern, sondern in Medien generell nicht sichtbar sind. Das Buch eignet sich super, um auch schon mit jüngeren Kindern Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu entdecken, über Körperwahrnehmung zu sprechen und Vielfalt zu feiern aber ich habe vollstes Verständnis für jede erwachsene Person, die sich dieses heilsame und lustvolle Buch zulegt. Allein der hohe Preis von 25 Euro ist ein Wermutstropfen, aber zumindest nachvollziehbar. Schließlich handelt es sich hier um einen kleinen Verlag und keinen großen Kinderbuchplayer – und Buchdruck wird aufgrund der Rohstoffkrise sowieso immer teurer.
Übrigens: Körper sind so toll, dass ich sogar mal eine ganze Podcastepisode dazu aufgenommen habe.