Die Welt schmecken und entdecken

Paola Frattola Gebhardt und Leyla Köksal-Mergner laden auf eine kulinarische Reise rund um die Welt ein. 13 Kinder stellen sich und ihre Essgewohnheiten vor. 

Am Cover des Buches sind junge Erwachsene in einem Heißluftballon zu sehen, die auf die Weltkugel schauen. Auf der Weltkugel sind Sehenswürdigkeiten und Lebensmittel verteilt.
Das Cover des Buches “Die Welt schmecken und entdecken”.

Aufbau des Buches

Jedes Land ist farblich als eigenes Kapitel markiert. Darin stellt ein Kind sich, seine Familie und ihre Essrituale vor. Ein Steckbrief verrät uns, wer zu Hause kocht. Oder auch was zum Essen getrunken wird. Das Buch vermittelt geografisches Wissen und ein paar Wörter in anderen Sprachen. Auf der ersten Doppelseite wird das jeweilige Land vorgestellt. Dann besuchen wir ein Kind und seine Familie. Schließlich geht es ans Kochen. Mehrheitlich sind die Rezepte vegetarisch oder leicht abzuwandeln. Einige der Zutaten sind wohl nicht ganz leicht zu bekommen. Andere sind recht teuer. Vieles lässt sich leichter und günstiger umsetzen.

Die erste Doppelseite des Kapitels über die USA.
Die erste Doppelseite des Kapitels über die USA.

Einladung zum Schmökern

Die Welt schmecken und entdecken ist kein Buch, das man von hinten bis vorne liest. Die Autorinnen laden zum Schmökern, zum Ausprobieren, zum Nachlesen ein. Das Buch stellt typische Gerichte aus dreizehn unterschiedlichen Ländern vor. Es ist vollgepackte mit Informationen, netten Illustrationen und Geschichten. Und mit Traditionen und Gerichten, die Lust darauf machen, was der Titel des Buches verspricht: die Welt schmecken und entdecken zu wollen. Die Rezepte im Buch sind gut erklärt und hilfreich bebildert. 

Backanleitung für Pancakes.
Das Pancakes-Rezept gehört zu den Rezepten, die leicht umsetzbar sind.

Was nicht drinnen ist

Kolonialismus wird am Rande des Buches thematisiert. Die ökonomischen Verhältnisse der vorgestellten Länder sind kaum Thema. 30% der in Indien haben weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag zur Verfügung. Die Kindersterblichkeit beträgt in Äthiopien rund 4,9 Prozent. Es wäre gut gewesen, Fragen der Ausbeutung des Globalen Südens Raum zu geben. Ohne Länder, Kinder und Familien mit dem Stigma der Armut zu behaften. Eigentlich steckt in vielen Fragen, die etwa den Kindern gestellt werden, Potential dafür. Denn Essen, Versorgung, soziale Sicherheit – all das ist politisch und hoch aktuell. Und sie sind vor allem, aber nicht nur global ungleich verteilt.

Das Buch kostet rund 25 Euro und ist im Südpol-Verlag erschienen. Empfohlen ist es für Kinder ab 5 und geeignet sicher auch noch weit in die Volksschulzeit hinein. 

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