Wie Lotta geboren wurde – Ein Kinderbuch über einen schwangeren Papa

Nicht alle Schwangeren sind Frauen, get over it! „Wie Lotta geboren wurde“ ist das erste und bislang einzige Kinderbuch, in dem ein schwangerer trans Papa eine tragende Rolle (hehe) spielt. In der Geschichte geht es um die Entstehung der kleinen Lotta. Kindgerecht und einfach mit klaren Worten und Bildern erzählen die Autor_innen, wie sie in Tobias’ Babyhöhle heranwuchs. Dass sie auf den medizinischen und abstrakten Begriff Uterus und auf die gegenderte Bezeichnung (eigentlich auch ziemlich seltsame, wenn man genauer drüber nachdenkt) Gebärmutter verzichtet haben, und stattdessen kurzerhand ein neues, perfekt passendes und wohlklingendes Wort geschaffen haben, ist eigentlich eine ziemlich kluge und großartige Idee. Zwar haben meistens eine solche Babyhöhle, aber es gibt durchaus auch und die können dann eben schwanger werden. Lottas Papa wurde dies mit Hilfe der Samenzellen eines netten Freundes.

Tobias’ Transidentität wird ansonsten nicht weiter thematisiert, nichts wird unnötig verkompliziert sondern aufs Wesentliche heruntergebrochen. Und in dem Fall ist das Wesentlichste, dass sich alle total über Lottas gefreut haben.

Das liebeswürdige Büchlein im Pixi-Format erzählt eine schöne Geschichte, ist ein spannender Gesprächs- und Nachdenkanlass über Nicht-Cis-Perspektiven und geeignet für alle ab etwa 3, egal ob trans Eltern oder nicht. Es könnte eine gute Erweiterung zum großartigen Aufklärungsbuch „Wie entsteht ein Baby“ sein, das auf Geschlechterzuschreibungen verzichtet und somit viel Raum für Details lässt, die jede individuell für sich besprechen kann.

Cai Schmitz-Weicht, Ka Schmitz: „Wie Lotta geboren wurde“ (Atelier 9 3/4)

Ein Buchtipp für Nicht-Kinder an dieser Stelle: Im Oktober erscheint, eCrowdfunding sei Dank,  in der Edition Assemblage der Sammelband „Nicht nur Mütter waren schwanger“,  das den oft überhörten Geschichten rund um Kinderwunsch, Schwangerschaft und Elternsein Raum gibt. Es geht um Fehlgeburt, Abtreibung, Pränataldiagnostik und Repro-Medizin, um altersuntypische oder queere Kinderwünsche, um trans-Schwangerschaften, p.o.c.-Perspektiven und Entscheidungen gegen Mutterschaft. Neben schmerzhaften Erfahrungsberichten kommen auch mutmachende Visionen zu Wort. Die Texte werden von Fotografien und Zeichnungen künstlerisch begleitet. 

3 thoughts on “Wie Lotta geboren wurde – Ein Kinderbuch über einen schwangeren Papa

  1. Das Buch klingt spannend. Finde ich toll, diesen Ansatz.
    Eine kleine Anmerkung am Rande, du schreibst dass auf Begriffe wie Uterus und Gebärmutter verzichtet wurde und direkt darunter kommt ein Bildausschnitt wo im zweiten Satz das Wort Uterus steht. 😉

  2. Vielleicht erreich ich die Redaktion auf diesem Weg – bei Kontakt kam ich nicht durch! Ich bitte um ein aktuelle Mail!
    Liebe Redakteurinnen, liebe Redakteure!!

    Als Verleger bin ich kein Egomane und frage daher höflich an, ob ich Ihnen den Hinweis auf ein Buch übermitteln darf, das sich mit der Tatsache beschäftigt, dass ein naher Verwandter (zumeist der Vater) eines Kindes nicht die Last ertragen kann, dass der Vater im Gefängnis sitzt. Näheres bitte unter
    http://derapfel.firma.cc/index.php/produkt/reite-den-drachen/
    zu betrachten. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das Buch bei Ihnen unter den empfehlenswerten Titeln aufnehmen wollten. DANKE.
    Beste Grüße
    Thomas C. Cubasch

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