Hurra! Im Bereich der ersten Bücher zum Selberlesen scheint sich gerade eines zu tun. „Die Feuerwehr kommt nackig her“ von Martin Muser („Kannawoniwasein“) richtet sich an Kinder ab der 1. Klasse, also tatsächlich an Selberleseanfänger_innen. Das heißt: kleine Texthäppchen in Kombination mit vielen bunten Bildern (übrigens von der großartigen Sabine Kranz, von der ich seit „Das Zahlenspektakel“ Superfan bin), kurze Sätze, keine komplizierten Wörter, fröhliche Kettenreime. Trotz Beachtung dieser Kriterien, ist eine gleichermaßen spannende wie witzige Geschichte entstanden. Aufgelöst wird sie erst am Schluss. Wer wissen will, warum zum Henker die Feuerwehr nackig daherkommt, woher der Qualm in Mikas Haus kommt und wer eigentlich Mika ist, muss bis zum Ende lesen – und das ist durchaus auch schaffbar.
Was das Problem mit Erstlesebüchern ist, habe ich in einer Podcastepisode besprochen. Wie schön, dass mittlerweile immer mehr ansprechende, einschlägige Bücher erscheinen. Ein Blick in die Herbstprogramme der Verlage zeigt, dass dieser Trend weitergeht. Die Phase, in der solche Bücher wichtig sind, ist sehr kurz, dafür ist sie umso prägender, was die Begeisterung fürs (Bücher) Lesen betrifft.
Martin Muser: Die Feuerwehr kommt nackig daher. Illustriert von Sabine Kranz. Carlsen 2022, 9 Euro, ab 6 Jahren.