Akissi: Ein Comic über eine Kindheit an der Elfenbeinküste

Akissi ist quasi die kleine Schwester von Aya aus den gleichnamigen Comics (die auch bei Reprodukt erschienen sind) von Marguerite Abouet – und ein bisschen auch das kindliche Ego der Autorin. Einige der Geschichten über eine ganz normalen Kindheit in Abidjan, einer Millionenstadt an der Elfenbeinküste, sind autobiographisch. Abouet hat dort gelebt bis 12 Jahre alt war, danach ist sie nach Frankreich gezogen.

In 14 Kapiteln erzählt sie vom Auchwachsen in der westafrikanischen Großstadt, die knallbunten und catchy Illustrationen hat Mathieu Sapin gezeichnet. Einerseits geht es in Akissis Nachbarschaft immer wieder sehr rau zu. Die Autorin verzichtet auf jegliche Romantisierung (Content Note für körperliche Gewalt durch den Lehrer) und beschönigt die sozialen Probleme nicht. Andererseits haben es Akissi und ihre Freund_innen auch unendlich lustig. Sie erleben unbeschwerte Abenteuer und stellen obendrein viel Unfug an. Akissi entführt Nachbarsbabys, jagt ihren fiesen Bruder mit einem Bandwurm, den sie aus ihrer Nase gezogen hat (was uns dazu brachte “können bandwürmer aus der nase kommen” zu googeln) und holt sich absichtlich Läuse von einer Mitschülerin, damit ihr auch endlich die Haare wieder praktisch kurz geschnitten werden. Ein großes Highlight ist ihr Haustier, der im Laufe des Buches zu ihr stößt: Ein Affe namens Boubou der nicht so minder frech wie seine Besitzerin ist.

Das Buch bietet einen Blick über den eurozentristischen Tellerrand und ein unterhaltsames Lesevernügen (ab etwa 8 Jahren) mit einer unabhängigen und unerschrockenen Hauptfigur.

Marguerite Abouet, Mathieu Sapin: Akissi: Auf die Katzen, fertig, los!
Aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
96 Seiten Verlag, 18 Euro
Reprodukt 2018

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