“und zum Schluss ein bunter Kuss”. Ein Buch über das Gute-Nacht-Bussi in diversen Familien.

Ein -Buch. Bei uns ein heikles Thema, obwohl das Kind prima durchschläft seit es wenige Monate alt ist. Das Einschlafen aber dauert lang und der benötigte Schlaf ist kurz. 12,6 Stunden pro Tag sollen einer der wichtigsten Studien zu Kindergesundheit zufolge Kinder zwischen 1 und 2 Jahren schlafen. 11,1 Stunden sind es bei den 3-5 Jährigen. Naja, wir so: J. liegt in der Verteilung wohl eher im unteren Bereich. Also haben wir jede Menge Einschlafbücher getestet. 

Gleich vorne weg: Mein Kind schläft auch bei “und zum Schluss ein bunter Kuss” nicht einfach ein. Aber das legen wir dem Buch mal zum Vorteil aus. Denn die Johanna Klements Reime sind lustig und die bunten Illustration von Barbara Jung zu schön, um die Augen zu zu machen. 

Worum geht’s?

Das Buch begleitet Karun, Mara und einige andere beim Einschlafen. Wir erfahren, welche Abenteuer die Kinder im Traum erleben wollen: Ella fliegt, die als Superheldin* durch die Nacht, Paul will am Bug eines Pirat*innenschifts segeln, Laura erzählt ihrer Oma, dass sie mit Freund*innen durch die tanzen. Und Kim träumt davon, bei den beiden Mamas für immer eingekuschelt zu sein. 

Kim kuschelt mit zwei Mamas im Bett.
Kim kuschelt sich mit dem Mamas ein.

Bei anderen sehen wir, welche Gute--Geschichte beim Einschlafen begleitet: die Papas von Karun erzählen von Dinosauriern, Maries Schwester liest eine Geschichte für Zuckermäuschen vor und Maras Papa schafft es gerade noch von Zauberfeen zu fantasieren, ehe er einschläft. Ben, der genervt von seinen Geschwistern ist, bekommt von Mama ein Lied von Strand und Meer gesungen, damit er ins Träumen abtauchen kann. Kaan und Emir halten dagegen ihren Babysitter* auf Trab. Und “zum Schluss”, gibts für alle vorm Einschlafen einen Gute--Kuss, der genau zu ihnen passt. 

Ella möchte als Superheldin über Bösewichte im Traum siegen.
Ella möchte von Abenteuern als Superheldin träumen.

“und zum Schluss ein bunter Kuss” zeigt, wie divers Kinde und ihre Familien sind, wie unterschiedlich ihre Einschlaf-Rituale und Bedürfnisse sind. Interessen der kommen im Buch ohne Rollenklischees aus. Die unterschiedlichen Familienkonstellationen können zu Gesprächen darüber einladen, was und wer ist. Oder dass Kim ein Mädchen, ein Bub oder ein Kind ohne Geschlechterzuschreibungen sein kann. sehen, dass manchmal der Babysitter* da ist, um Kinder ins Bett zu bringen, vielleicht weil Mama Abends arbeiten muss.

Ben taucht ab, weil die Geschwister nerven.
Ben taucht ab, um seine Ruhe zu haben.

Worum es dem Buch geht und worauf es wirklich beim Einschlafen ankommt, fasst der letzte Reim zusammen: “Egal wer dich ins Bettchen bringt, wer für dich liest, wer für dich singt, für den bist auf dieser Welt, der tollste Mensch, das ist, zählt.” Und zum Schluss, gibt’s für das Buch einen diversen buuu.ch-Kuss. 

Empfohlen wird es ab vier Jahren. Bei uns geht es mit 2,5 Jahren ganz gut wenn man langsam liest, wodurch aber nicht jeder Reim flowt. Das Buch ist im Tulipan Verlag erschienen und kostet 15,95 im gut sortierten Buchhandel.

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