Rosie auf dem Baum

An einem warmen Dienstagnachmittag im klettert Rosie auf einen Baum. Am Mittwoch werden die Menschen ungeduldig und verlangen, dass Rosie vom Baum herunter kommt. Sie versuchen sie zu bestechen (mit Kuchen und Fernsehen), zu bedrohen („du wirst verpassen“), sie holen eine Leiter. Aber Rosie bleibt. Schließlich wollen die Menschen wissen, wieso Rosie auf dem Baum bleiben will und versuchen es zu verstehen. Manche Kinder spielen mit ihr, manche denken gar nicht mehr an Rosie auf dem Baum. Und dann klettert sie herunter und legt sich in die Wiese.

Mit großformatigen Aquarellen und wenigen Worten erzählt diese Geschichte von einem Mädchen, das weiß, was es will und beschreibt sehr humorvoll die Erwachsenen, die sich an dieser kindlichen Autonomie die Zähne ausbeißen und beinahe eine ganze Woche lang brauchen, bis sie endlich versuchen, Rosies Bedürfnisse tatsächlich zu verstehen. Die anderen Kinder sind – wie so oft im Leben – wesentlich unkomplizierter. Viele von ihnen finden es gut, dass Rosie auf ihrem Baum bleibt, manchen ist es egal. Sie spielen mit ihr und manchmal bleiben sie weg.

Das Buch eignet sich ganz wunderbar, mit Kindern über ihre Bedürfnisse und Wünsche zu sprechen. können sich davon inspirieren lassen, über den Umgang mit Kindern nachzudenken, vielleicht auch darüber, wo Entschleunigung möglich ist und Kinder einfach mal machen zu lassen.

Isabel Pin: Rosie auf dem Baum (Tyrolia)

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