Manche Geschichten lassen sich schwer erzählen

Ein weiteres Kinderbuch zu Krieg, Flucht, Ankommen an einem neuen Ort und so called “Willkommenskultur”. Schöne Zeichnungen, wenige Worte, viel braucht es nicht, um Kindern zu beschreiben, warum manche ihr gewohntes Daheim verlassen müssen und über gefährliche Wege an unbekannten Plätzen stranden.

In diesem Buch sind es die Pinguine, die ein neues Zuhause und ihre Eisscholle verlassen müssen. Sie landen im Wald, dort riecht es anders und es gibt vieles, das der kleine Pinguin, aus dessen Sicht die Story erzählt wird, noch nie zuvor gesehen hat. Die Waldtiere sind skeptisch, unsicher, aber doch offen für die Neuen und so werden Fremde Freund_innen. Zumindest für die, die bleiben wollen oder können.

Ende gut, alles gut im Kinderbuch.
Die Story ist lieb, bemüht, geeignet für Groß und Klein.
Doch so lange noch immer jeden Tag auch nur ein einziger Mensch im Mittelmeer ertrinkt und die Festung vollkommen dicht macht, gibt es im echten Leben kein Happy End.
Fragt sich nur, wie wir dann unseren Kindern werden, dass wir davon zwar gewußt, aber nichts dagegen gemacht haben.

John Chambers, Henrike Wilson: Neues Zuhause gesucht! (Carlsen)

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