Diese Rezension erschien zuerst im Missy Magazine 1/21
Ein Gendersternchen leuchtet auf einem Kinderbuchcover! Das ist ein ab- solut seltener Anblick und eine große Freude! Jede*r kann was ist, wenig überraschend, in einem kleinen Slow-Publishing-Verlag, der sich auf Herzensprojekte spezialisiert hat, erschienen. Maggie von Wegen hat die Texte geschrieben, die zauberhaften Illustrationen stammen von Navina Wienkämper. Gemeinsam haben die beiden 14 unterschiedliche Menschen liebevoll portraitiert.
Sie alle haben verschiedene Persönlichkeiten, Leidenschaften und Talente und könnten an Protagonistinnen aus der linken Szene jeder x-beliebigen Stadt erinnern. Nima vom Nähbüdchen hat schon in der Schule Sachen genäht, die es vorher so noch nicht gegeben hat, mittlerweile versorgt er sein Umfeld mit seinen originellen Kreationen. Für Fritzi vom Fiets-Labor gibt es nichts Schöneres auf der Welt, als an Fahrrädern zu frickeln. Zou von Ziep-Tattoo tätowiert am liebsten Wale, denn “Wale sind sehr sozial und leben ihr Leben lang in Gruppen“. Und Rali vom Rabatz-Verein liebt es, Dinge zu organisieren – egal ob Leseclub, Lebensmittelrettung oder Kleidertausch-Party, Hauptsache für einen guten Zweck.
Gemeinsam haben die Vorgestellten eines: Sie haben sich der DIY-Philosophie verschrieben, helfen einander und unterstützen sich gegenseitig. Auf der Ausklappseite am Ende des Buchs gibt es alle Figuren noch einmal auf einen Haufen zu betrachten – da treffen sie sich nämlich bei einer Party. Ein absolut liebenswürdiges und charmantes Kinderbuch abseits des Mainstreams.
Maggie von Wegen „Jeder kann was“ Illustriert von Navina Wienkämper Verlag von Wegen, 42 S., 19 Euro, ab 4 Jahren