Mina entdeckt eine neue Welt erzählt behutsam aber explizit, eine Ankommensgeschichte aus der Perspektive eines kleines Mädchens. Mina ist ungefähr vier Jahre alt und besucht zum ersten Mal den Kindergarten, wo sie niemanden kennt und auch die Sprache nicht versteht. Alles erscheint ihr grau und nachts träumt sie davon ein Fisch zu sein, der alleine vor sich hin schwimmt.
Im Laufe der Geschichte ändert sich einiges. Der Kindergarten wird Mina immer vertrauter und sie freundet sich mit einem anderen Kind an. Die Umgebung erscheint ihr immer bunter und auch im Traum schwimmt sie nicht mehr alleine. Nach einem halben Jahr ist Mina ganz selbstverständlich Teil der Gruppe, kein Fitzelchen grau ist mehr übrig, im Fischschwarm ist sie mittendrin, bis sie letztlich selbst im Traum auf einem Fisch reitet (siehe Cover).
Das Buch endet damit, dass ein neues Kind den Kindergartengruppenraum betritt – und sich die Geschichte des Einfindens in eine neue Welt sich wiederholt. Weil wir Minas Prozess begleitet haben, gesehen haben, wie sie mit den vielen Eindrücken umgeht, langsam Vertrauen findet und letztlich sich ganz selbstverständlich dazugehörig und geborgen fühlt, sind wir auch für dieses Kind zuversichtlich – und für alle anderen, die umziehen, oder in einen neuen Kindergarten kommen.
Die Autorin Sandra Niebuhr-Siebert ist selbst ist Sprachpädagogin und setzt sich mit dem Erwerb von Kindern des Deutschen als Erst- und Zweitsprache auseinander. Naheliegend dass sie Geschichten aus ihrer Praxis in dieses sowohl einfühlsame als auch mutmachende Buch eingearbeitet hat. und es somit auch perfekt für den Einsatz in diesem Bereich geeignet ist. Besonders gelungen sind die ausdrucksstarken und detailreichen Illustrationen von Lars Baus, der das Mädchen, ihre Welt, ihre Gefühle und ihre (Sprach-)Entwicklung wunderbar und kunstvoll zu Papier gebracht hat.
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