
Als Lars und Mama nach Hause kommen, liegt ein Päckchen vor der Türe. Der Regen hat die Adresse unlesbar gemacht, nur der Name des Weges ist noch erkennbar. Lars entscheidet sich dazu, von Haus zu Haus zu gehen, um herauszufinden, für wen das Päckchen bestimmt ist.
Als erstes lernt er Lina kennen, deren Eltern gerade streiten. Lina versichert dem erschreckten Lars, das das kein Problem ist, denn nach dem Streit kommt die Versöhnung.
Im nächsten Haus leben zwei Frauen mit ihrer Tochter. Lars fragt das Mädchen, ob man auch mit zwei Mamas eine Familie sein kann – klar geht das, und die Frage wird ihm gar nicht übel genommen. Lars und Lina lernen auf ihrer Suche eine Patchwork-Familie, eine Familie, bei der alle in verschiedenen Ländern geboren wurden, eine Großfamilie, Alleinerziehende mit Kind und viele andere Familien kennen. Zwar finden sie nicht diejenigen, die das Paket bekommen sollen, aber sie lernen einiges darüber, wie Familien aussehen können und was Menschen zu einer Familie machen kann.
Das Bilderbuch zeigt nicht nur unterschiedliche Möglichkeiten von Zusammenleben (ein wenig fehlt mir hier die Möglichkeit, jenseits von romantischen Zweierbeziehungen und/oder Kindern mit Freund_innen zusammenleben zu können), sondern stellt auch Menschen in ihrer Vielfältigkeit dar.
Michael Engler: „Das alles ist Familie“. Illustriert von Julianna Swaney. arsEdition 2021, 32 Seiten, 15,50 Euro, ab 4 Jahren