buuu.ch geht ein bisschen in die Sommerpause, das heisst, dass in den nächsten 3 Wochen hier nicht allzu viel passieren wird. Aber eine großartige Nachricht gibt es noch: Karin Lubenau, die Schöpferin der „Mit ohne Rosa“-Rabaukinnen, hat unsere dritte und neue Stickeredition gestaltet! Die Sticker kleben bislang in Wien und Berlin, liegen in ausgewählten Buchhandlungen und Läden auf und sind über das Stickerabo von Steady erhältlich. Mit dem Geld, das dort reinkommt, zahlen wir unseren Webspace und lassen hoffentlich noch mehr #diversekindersticker drucken.
In der Zwischenzeit gibt’s hier noch ein paar lesenswerte Texte rund um unsere Schwerpunkte, über die ich in den letzten Wochen gestolpert bin:
Well-Behaved Women Make History Too
Rebel Girls? Ok, cool! Aber was ist eigentlich mit all den anderen, den stillen, den braven, den angepassten? Haben die nicht auch Geschichte gemacht? Joana Scults beleuchtet für Slate den (Kinderbuch-)Trend rund um historische Frauenfiguren.
There’s no doubt that these books are a valuable corrective to the shelves of histories in which straight white boys grow up to be heroes—as the nonprofit advocacy group We Need Diverse Books has highlighted, it’s vital for children to see themselves reflected in the books they read. But when it comes to helping young people understand their place in history, the shallow kaleidoscope of inspirational biography can’t help but imply that the only women worth remembering are those who stand alone. This narrative obscures the realities of women’s lives, downplays the costs of rebellion, and consigns whole communities to obscurity for lacking the spirit to rebel. This heroic version of history reflects a fundamentally masculine narrative of genius and exceptionalism that is the root cause of women’s underrepresentation in history books in the first place.
So war das Kimbuk, das Festival für vielfältige Kinderbücher
Der Menschenrechtsaktivist Raul Krauthausen stellt in seiner Nachbetrachtung des großartigen Kimbuk-Festivals, dessen Mitorganisator er war, fest: „Wir alle müssen aktiv werden und unseren Kindern vielfältige Erfahrungen schon früh in Kinderbüchern ermöglichen.“ Er schreibt weiter über den Output des Events und erzählt von seinen eigenen, vor allem negativen Erfahrungen mit Kinderbüchern.
Sehr cool: Das Kimbuk soll es nächstes Jahr wieder geben.
Realitäten reflektieren
In England wurde kürzlich eine Studie namens „Reflecting Realities“ veröffentlicht, in der es um die Sichtbarkeit und Repräsentation von Kindern, die marginalisierten Gruppen (Black, Asian, and minority ethnic, abgekürzt BAME, eine gängige Bezeichung für nicht-weiße im UK) angehören, geht.
Was die Forscher_innen herausgefunden haben: 2017 wurden im UK 9115 Kinderbücher veröffentlicht. In sage und schreibe 4 % davon, das sind 391 Bücher, davon kommen BAME Kinder vor. 1 % der Bücher haben einen BAME Hauptcharakter. Den ganzen Forschungsbericht gibt es hier zum Download. Dass es im deutschsprachigen Raum nicht gerade besser, sondern eher ganz im Gegenteil noch viel schlechter aussieht, kann man sich denken.
Erstickende Männlichkeit
Eine oft vergessene Perspektive: Buben und (toxische) Maskulinität. Während „bubenhafte“ Mädchen als stark und cool gelten, trifft das für „mädchenhafte“ Buben überhaupt nicht zu. Mädchen werden ermutigt, ihre eigenen Entscheidungen abseits von Rollenvorstellungen zu treffen, aber passiert das selbe auch bei Buben?
“Most nonconforming adult men, when they talk about their upbringing, say their first bully was their dad.”
Hier ein brillianter Essay darüber, wie es ist einen Buben in einer männerdominierten misogynen Welt großzuziehen.