Es gibt so viele Dinge, die es wert sind, sie zu können: Es ist ungemein hilfreich, einen Platten am eigenen Fahrrad schnell selbst flicken zu können. Auch eine Stereoanlage zu verkabeln, ein W-Lan sicher zu machen, einen Flyer selbst zu entwerfen, schlagfertig zu kontern… all das kann ungemein nützlich sein.
Wie das (und noch viel mehr) geht, haben Daniela Burger, Sonja Eismann und Chris Köver vom Missy Magazine 2012 in einem ungemein witzig aufgemachten Buch namens „Mach’s selbst“ zusammengetragen. Sie richten sich mit ihren Projektvorschlägen vor allem an Mädchen und geben bei den vorgestellten Ideen stets auch Beispiele für Frauen an, die in solche Richtung arbeiten und/oder aktiv sind. So sind die Anleitungen für die gut erklärten, witzig beschriebenen Projekte in Zusammenarbeit mit vielen interessanten Frauen, zum Beispiel der Hobby-Bäckermeisterin Helena Adamek, der Nerdine Gesche Roy, der Bloggerin und Regieassistentin Elisabeth R. Hager oder der Djane und Radiofrau Ute Hölzl entstanden.
Neben vielen praktischen Projekten gibt es auch Infos zu Themen wie „nicht diskriminierende Sprache“, „vegan kochen“ oder „soziales Engagement“ und Weiterlesetipps, z.B. bei der maedchenmannschaft – aber all dies steht keinesfalls aufdringlich-belehrend im Vordergrund, sondern ist nett ins Ensemble eingefügt. Alle Erklärungen sind jung-dynamisch-ehrlich beschrieben, gut gegliedert und leicht verständlich, dabei aber nichts für „zu Kleine“ – das Buch richtet sich so circa an die Generation „Pubertät Jetzt“.
Im Hause @manubloggt haben wir in den letzten Wochen dennoch gemeinsam diverse der im Buch vorgestellten Dinge ausprobiert und hatten gemeinsam ungemein viel Spaß dabei. Voller Vorfreude sehen wir nun noch dem Projekt „gruselige Angst-Barbie bauen“ entgegen, bei dem mittels altem Handy-Vibrationsmotor, Lötkolben und Batterie eine Barbie zum Zittern gebracht werden soll. Das wird ein Spaß!
Einen einzigen Kritikpunkt habe ich an diesem insgesamt sonst tollen Buch. In der Einleitung heißt es: „In diesem Buch verwenden wir, anders al das sonst üblich ist, durchgehend die weibliche Anrede. Das heißt aber natürlich nicht, dass sich Jungs und Männer nicht ebenso davon angesprochen fühlen sollen – do it yourself ist für alle.“ Gut und schön, find ich alles super – aber warum steht dann auf dem Buchdeckel explizit „Do it Yourself für Mädchen“? Hier hätte ich mir einen eröffnenden Einschub gewünscht, der meines Erachtens nach auch dem Buch bestens gerecht würde: Vielleicht heißt es in einer Neuauflage ein wenig inklusiver „Do it Yourself (nicht nur) für Mädchen“? Das fänd ich dann richtig klasse.
Sonja Eismann, Chris Köver, Daniela Burger: Mach’s selbst: Do it yourself für Mädchen. Weinheim Basel: 2012, Beltz & Gelberg.
PS: Gerade ist ihr neues Buch erschienen – und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, es euch bald ebenfalls hier vorzustellen.
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