Eigentlich fand ich bisher die Hexe-Lilli-Bücher gar nicht so schlecht. Da gibt es eine ganze Reihe von, scheinen ganz witzige Geschichtchen zu sein von einem nicht sehr angepassten Hexenmädchen, die ziemlich viel erlebt. Hatten wir ab und an mal aus der Bibliothek ausgeliehen zum Selbstlesen des großen Kindes, es gab auch mal eines als Ferienlagerlektüre und so. Diverse davon habe ich nun vor nicht allzu langer Zeit auf dem Flohmarkt ergattert und einige davon ohne weiter hineinzugucken ins Kinderbuchregal gestellt. Neulich blättern die Kinder nun „Hexe Lilli feiert Geburtstag“ durch. Aus dem Augenwinkel sehe auch ich die Bilder. Die Illustratorin Birgit Rieger versuchte sich offenbar in dem Buch in Hautfarben-Diversität – aber es ist dermaßen schief gegangen, dass ich es bis jetzt nicht fassen kann. Auf zwei Seiten ist ein dunkelhäutiges Kind mit völlig übertrieben-überzeichneten Fleischlippen dargestellt.
Es gibt keinen weiteren textlichen Bezug. Es scheint wirklich „gut gemeint“ gewesen zu sein. Warum das dennoch überhaupt gar gar gar nicht geht, könnt ihr z.B. bei wikipedia unter „Mohr als Stereotyp“ nachlesen (ich weiß, es gibt Blogs dazu, aber ich find gerade nix und hab keine Zeit weiterzusuchen, sollte jetzt echt mal arbeiten.. – mehr Hinweise daher gerne in die Kommentare. Ich habe durchaus vor, das auch noch mal gesammelt direkt an den Verlag zu schicken).
Nun werde ich demnächst die anderen Bücher der Reihe hier noch mal in Ruhe kritisch durchsehen. Gespannt bin ich ja auch auf die Anekdoten von Hexe Lilli bei den Indianern (auch vom Flohmarktstapel), das wollte ich dem Kind eigentlich zum Geburtstag schenken, aber nun muss ichs wohl doch noch mal komplett durchgehen… :-//
Knister. Hexe Lilli feiert Geburtstag. Würzburg, Edition Bücherbär im Arena Verlag GmbH: 1999. 6. Auflage 2001.