Little People, Big Dreams

Die ersten Bücher der Reihe Little People, Big Dreams erschienen 2016 auf Englisch. Das Konzept: Lebensgeschichten von beeindruckenden Frauen stark simplifiziert nacherzählt und von unterschiedlichen Illustratorinnen niedlich illustriert. Mittlerweile sind die Bücher auf vielen verschiedenen Sprachen erschienen. Der Suhrkamp Insel Verlag hat sich dieses Frühjahr sechs Ausgaben angenommen und sie diesen Frühling auf Deutsch veröffentlicht, weitere folgen hoffentlich.

Ich habe die Biographien von Marie Curie, und Amelia Earhart genauer unter die Lupe bekommen und finde die Bücher genau richtig für junge Leser_innen, die unterhalten aber auch informiert werden wollen. Die Bücher geben einen kleinen Einblick in die Lebensgeschichten von inspirierenden Vorkämpferinnen aus unterschiedlichen Bereichen.

Amelia Earhart flog als erste Pilotin allein über den Atlantik und setzte sich für die Gleichberechtigung von Frauen in der Fliegerei ein. Sie gründete den Club der 99 unerschrockenen Pilotinnen, doch auch fast 100 Jahre später sind nur 5 % der Pilot_innen weltweit weiblich.

Die Polin Marie Curie musste ihre Heimat verlassen um als Frau studieren zu können. Sie schloss ihr Physikstudium in Frankreich erfolgreich ab und wurde nach dem Tod ihres Mannes die erste Lehrende an einer Iniversität. Zwei mal erhielt sie den Nobelpreis für Chemie. Sie wurde zu einem Role Model für Frauen in der

Die Biographie der Schwarzen Bürgerrechtlerin  aus den USA, die mit einer kleinen Aktion eine riesengroße Bewegung gestartet hat, eignet sich als Einstieg zur Auseinandersetzung mit Antirassismus und inspiriert zu mutigem Ungehorsam. Ihre steht heute auf der ganzen dafür, dass eine kleine Sache Großes bewirken kann.

Während ich die, durchaus sehr lieblichen Zeichenstile gut und passend finde, finde ich gerade die Darstellung der Künstlerin Frida Kahlo inadäquat infantil, ich kann mir nicht vorstellen, dass das in ihrem Sinne wäre. Ein weiterer Kritikpunkt, der nicht nur für diese Reihe gilt, sondern zahlreiche andere Publikationen, in denen Rebel Girls portraitiert werden, betrifft: Ich finde die unkritische Begeisterung für die Designerin Coco Chanel in diesem Kontext höchst problematisch. Dass sie die Modewelt revolutioniert hat, steht außer Frage. Dass sie Nazi-Agentin war, wird jedoch in den aktuell ()Büchern durchgängig und sehr großzügig ausgeblendet. Nicht zuletzt wenn ihr Konterfei im Kinderbuchregal neben dem von Anne Frank steht, bekommt dies einen besonders bitteren Beigeschmack. Es ist allerhöchste Zeit, sie von der Liste inspirierender Frauen zu streichen.

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